Büchertausch in der Buchhandlung Jakob

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Das Paradies jedes Bücherwurms: das Büchertauschen in der Buchhandlung Jakob, meinem liebsten Bücherort in Nürnberg. Zum zweiten Mal konnte ich dabei sein und schwebe immer noch auf Wolke 7. Das Prinzip ist simpel: Man bringt alle Bücher mit, die man nicht mehr haben möchte. Dafür bekommt man Puzzlestücke. Jedes Stück darf dann gegen ein Buch eingetauscht werden, das von jemand anderem mitgebracht wurde. Über meine Ausbeute bin ich überglücklich – ein Großteil der Bücher, die ich gefunden habe, war tatsächlich relativ weit oben auf meiner Wunschliste. Nun brauche ich nur noch die Zeit, sie alle so schnell wie möglich zu lesen!

„Die Wand“ von Marlen Haushofer

Eine Frau fährt mit ihrer Cousine und deren Mann zu einem Jagdhaus in den Bergen. Das Paar unternimmt einen Gang in das nächstgelegene Dort – und kehrt nicht mehr zurück. Am nächsten Morgen findet sich die Frau hinter einer unsichtbaren Wand gefangen, die sie von der Außenwelt abschottet und hinter der eine Totenstarre herrscht. Dystopische Fiktion ist eigentlich kein Genre, für das ich mich von mir aus entscheiden würde. Doch die Geschichte klingt fast thrillerartig und ich habe schon viel Gutes darüber gehört – ich bin also gespannt!

„Spinner“ von Benedict Wells

Benedict Wells hat sich bereits mit „Vom Ende der Einsamkeit“ in mein Herz geschrieben. „Spinner“ ist tatsächlich der Roman von ihm, der mich thematisch am meisten anspricht: Er handelt von dem 20-jährigen Jesper, der sein Leben umkrempeln möchte und dabei eine Woche lang orientierungslos durch Berlin wandert. Er möchte Schriftsteller sein, doch ist das der richtige Weg? Es geht um Sinnsuche und um das Erwachsenwerden.

„Das größere Wunder“ von Thomas Glavinic

Um diesen Roman schleiche ich schon seit Jahren herum. „Das größere Wunder“ wird mit einer Expedition verglichen: Der Protagonist Jonas besteigt den Mount Everest und hängt während des Aufstiegs qualvollen Erinnerungen nach. Er denkt an seine Kindheit, an das tragische Schicksal seines Bruders, an Reisen, und an die Begegnung seiner großen Liebe Marie. Klingt tiefgehend, melancholisch und kraftvoll.

„Laufen“ von Isabel Bogdan

In dem Roman geht es um eine Frau, die nach einem Schicksalsschlag anfängt, zu laufen. Während des Laufens reflektiert sie ihr Leben in einem inneren Monolog. Die Strecken, die sie läuft, werden länger, bis diese Art von Bewegung ein unverzichtbares Ritual für sie wird. Nach dem Lesen der ersten Seiten bin ich sehr angetan vom Schreibstil und freue mich auf den Rest. Auch hierüber habe ich bisher nur lobende Worte gelesen!

„Small Great Things“ von Jodi Picoult

Über dieses Buch freue ich mich vielleicht am meisten von diesem Stapel. Seit Jahren steht es auf meiner Wunschliste, da ich schon immer etwas von Jodi Picoult lesen wollte, und alle „Small Great Things“ zu lieben scheinen. Kurz und knapp: Ein Baby stirbt in der Intensivstation und eine der Krankenschwestern wird beschuldigt. Große Themen in dem Buch sind Rassismus und Vorurteile, die wir immer wieder an den Tag legen. Ich erhoffe mir davon eine ergreifende und berührende Geschichte.

„Super und dir?“ von Kathrin Weßling

Marlene Beckmann hat alles im Griff. Auf die Frage, wie es ihr geht, antwortet sie immer „Super, und dir?“ Bis der Urlaub, auf den sie Monate gewartet hat, nicht genehmigt wird und ihr Freund ohne sie nach Teneriffa fliegt. Bis es einfach nicht mehr geht. Kathrin Weßling schreibt in diesem Roman über die gnadenlose Arbeitswelt und unsere Gesellschaft, in der Leistung und Druck den Alltag bestimmen. Ein Thema, mit dem jede*r von uns früher oder später konfrontiert wird und über das ich bisher noch nicht viel gelesen habe.

„Menschenwerk“ von Han Kang

Gwangju, Südkorea: Durch den Studentenaufstand 1980 sterben viele Menschen. Um einige dieser Schicksale geht es in diesem Roman – so zum Beispiel um einen Jungen, der nach der Leiche seines Freundes sucht, oder um eine Mutter, die um ihren Sohn trauert. Durch das kollektive Leid soll die Geschichte einer brutalisierten Gesellschaft entstehen und darstellen, wie weit wir bereit sind, zu gehen, um Gerechtigkeit zu erreichen. Von Han Kang hat mir bereits der Roman „Die Vegetarierin“ gut gefallen.

„Ein Winter in Paris“ von Jean-Philippe Blondel

Auch von diesem Autor habe ich bereits ein Buch gelesen, das ich sehr mochte: „6 Uhr 41“. In „Ein Winter in Paris“ geht es um Victor, der zum Studieren aus der Provinz nach Paris zieht. Dort fühlt er sich zunächst einsam, bis er Mathieu kennenlernt, mit dem er hin und wieder eine Zigarette raucht. Doch Mathieu springt in den Tod – und für Victor ändert sich alles. Plötzlich interessieren sich die anderen für ihn und er selbst entwickelt eine Beziehung zu Mathieus Vater, die Mathieu niemals zu ihm aufbauen konnte.


Welche der Bücher kennst du schon? Was kannst du besonders empfehlen?

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