20 wichtige Bücher über Feminismus

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Feminismus: Ein Wort, das immer gängiger wird, immer öfter zu hören ist und doch noch so viel Kontroverse mit sich trägt. Was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Was sagt man aus, wenn man sich selbst als Feminist*in bezeichnet? Vor über einem Jahr ist das Buch „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski in meinen Händen gelandet. Der Klappentext war spannend, ich schlug die erste Seite auf… und war mittendrin. Gefesselt. Ich kam nicht mehr los. Letztendlich bezog sich dies nicht nur auf das eine Buch (das wirklich phänomenal ist), sondern auf die gesamte Thematik „Feminismus“.

Das Thema finde ich nicht nur wichtig, es ist auch wahnsinnig interessant und betrifft uns alle. Glücklicherweise schreiben immer mehr Autor*innen Romane oder Sachbücher darüber, die beleuchten, welche Position Frauen früher in der Gesellschaft eingenommen haben, welche Auswirkungen Medien auf uns haben, wie sich die typischen Rollenbilder mit der Zeit wandeln. Die Bücher stellen die richtigen Fragen, die, die wir unbedingt hinterfragen sollten in Bezug darauf, wie wir miteinander umgehen und wie wir uns verhalten. „Untenrum frei“ hat mich damals mitgerissen und inspiriert wie wenige Bücher zuvor, und da danach noch andere folgten, die bei mir einen ähnlichen Effekt auslösten, ist diese Liste auf meinem Blog unabdingbar. Ich habe mich für 20 Werke entschieden, die ich dir präsentieren möchte. Ich habe sie nicht alle gelesen und die Liste ist natürlich subjektiv, aber sie ist ein Anfang.

   

  1. We Should All Be Feminists (Chimamanda Ngozi Adichie)
    Diese Frau ist der Hammer. Die Art und Weise, wie sie über komplexe Themen wie Frauenrechte schreibt, ist so verständlich und doch so präzise und auf den Punkt gebracht. „We should all be feminists“ ist ein sehr kurzes Büchlein, sagt aber auf 52 Seiten schon so viel. Ich würde es wirklich jedem ans Herz legen.
  2. Dear Ijeawele, or a Feminist Manifesto in Fifteen Suggestions (Chimamanda Ngozi Adichie)
    Ein weiteres Büchlein von Adichie, das sich diesmal an eine Freundin richten soll, die ihre neugeborene Tochter zu einer starken, selbstbewussten Frau erziehen möchte. Mal wieder sind die Thesen und Ratschläge der Autorin überzeugend und aussagekräftig. Chimamanda Nogzi Adichie hat auch Romane geschrieben, die sehr gelobt werden. Ich kann es kaum abwarten, sie zu lesen.
  3. Untenrum Frei (Margarete Stokowski)
    Ein fantastisches Buch, in dem die Autorin ihre eigenen Erlebnissen mit sorgfältig recherchierten Fakten verknüpft und ein fesselndes, intelligentes, mitreißendes Debüt erschaffen hat. Der sarkastische, schlagfertige Ton von Stokowski macht das Werk umso unterhaltsamer.
  4. Die letzten Tage des Patriarchats (Margarete Stokowski)
    Das ist das zweite Buch von Stokowski, das im September 2018 erscheinen wird. Es versammelt Essays und Kolumnen zum Thema Feminismus, die von der Autorin kritisch kommentiert werden. Ein Beispiel: Dürfen Männer nach der feministischen Revolution Frauen noch die Tür aufhalten? Beleuchtet werden unter anderem auch Pornos und Unisextoiletten, #Metoo-Debatten, aber auch Rechtsextremismus.
  5. Frauen und Macht: Ein Manifest (Mary Beard)
    Dieses Buch thematisiert viele geschichtliche Aspekte des Feminismus und greift dabei zeitlich bis in die Antike zurück. Darin lassen sich die Ursprünge von männlicher Macht erkennen. Ein Buch, das nochmal eine neue Perspektive auf die Thematik wirft.
  6. Das weibliche Prinzip (Meg Wolitzer)
    Ein Roman über eine College-Studentin, die an der Uni eine Dozentin kennenlernt, die sie in die Welt des Feminismus einführt. Klingt sehr spannend!
  7. Sexuell verfügbar (Caroline Rosales)
    Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Es geht vor allem um Grauzonen zwischen Erziehung, Missbrauch und Feminismus. Das Buch erscheint am 30. November 2018.
  8. „Sagte Sie“. 17 Erzählungen über Sex und Macht
    „Sagte Sie“ ist eine Sammlung von 17 Geschichten, geschrieben von 17 Frauen. Es geht um persönliche Erfahrungen und Gedanken zum Thema Feminismus. Unter den Autorinnen befindet sich auch Margarete Stokowski.
  9. Milk & Honey (Rupi Kaur)
    Rupi Kaur ist dank Instagram eine Internet-Sensation geworden. Doch auch ihre zwei Lyrik-Bücher, „milk and honey“ und „the sun and her flowers“ verkaufen sich extrem gut. Ich war lange Zeit skeptisch, was ihre Gedichte betrifft, doch Rupi Kaur ist eine starke Frau, die zu sich selbst steht und nicht davor zurückschreckt, das auch in ihren Texten zu verdeutlichen.
  10. Unerschrocken (Pénélope Bagieu)
    Dieses französische Buch ist ein wundervoll gezeichneter Comic über 15 Frauen aus allen möglichen Epochen, die etwas bewegt haben. Wundervoll gezeichnet und erzählt. Die Geschichten haben mich sehr darin bestärkt, als Frau etwas auf der Welt verändern zu können und erfolgreich zu sein. Sehr empfehlenswert für alle Altersstufen! Es gibt auch eine Teil II und III.
  11. Wenn Männer mir die Welt erklären (Rebecca Solnit)
    Der Essay von Rebecca Solnit soll scharfsinnig, bissig und provokant sein. Sie analysiert die Arroganz vieler Männer und Geschlechterverhältnisse im Allgemeinen. Ich bin schon sehr gespannt darauf!
  12. Die Mutter aller Fragen (Rebecca Solnit)
    Warum gilt Mutterschaft noch immer als Schlüssel zur weiblichen Identität? Darauf und auf viel mehr geht die Autorin in diesem Buch ein. Es ist die Fortsetzung von „Wenn Männer mir die Welt erklären“ und besteht auch aus bissigen aber humorvollen Beobachtungen.
  13. Good Night Stories for Rebel Girls (Elena Favilli)
    Ein Buch, das definitiv jedes Mädchen vorgelesen bekommen sollte. In kurzen Kapiteln werden 100 außergewöhnliche Frauen beschrieben und zu jeder gibt es noch ein wunderschön gezeichnetes Bild. Ein tolles Buch!
  14. Frauenwunderland: Die Erfolgsgeschichte von Ruanda (Barbara Achermann)
    Vor knapp einem Vierteljahrhundert herrschte in Ruanda ein grausamer Stammeskrieg. Noch vor zwei Jahrzehnten durften Frauen weder ein Bankkonto eröffnen noch in der Öffentlichkeit sprechen. Heute hat das Land mehr Frauen im Parlament als jedes andere auf der Welt, und über die Hälfte der Unternehmen sind in Frauenhand. Klingt spannend!
  15. A Room of One’s Own (Virginia Woolf)
    Schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts schrieb Virginia Woolf in ihrem Essay über die Wichtigkeit, als Frau intellektuelle Freiheit und finanzielle Unabhängigkeit genießen zu dürfen. Es soll ein Buch sein, das jede Frau mal gelesen haben sollte. Ich habe mir das E-Book runtergeladen und freue mich auf die Lektüre!
  16. Der Report der Magd (Margaret Atwood)
    Ein Roman, der erst neuerdings sehr viel Aufmerksamkeit bekommen hat und sogar zu einer Serie gemacht wurde. Die Geschichte spielt in einer Dystopie, in der Frauen jegliche Rechte entrissen wurden. Ein nüchterner, erschreckender, brutaler Roman, der zum Nachdenken anregt.
  17. Die Gabe (Naomi Alderman)
    Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe – sie können mit ihren Händen starke elektrische Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam, unwiederbringlich und auf schmerzvolle Weise verändern wird.
  18. Bad Feminist (Roxane Gay)
    „Bad Feminist“ ist eine Sammlung von Essays, in denen es um Feminismus geht, aber auch um die persönlichen Erfahrungen der Autorin. Ein Porträt der heutigen Gesellschaft. Roxane Gay hat auch das Buch „Hunger“ geschrieben, in dem sie von ihrer Essstörung erzählt.
  19. The Beauty Myth (Naomi Wolf)
    Dieses Buch untersucht die Schönheits-Standards in unserer Gesellschaft. Es geht darum, mit welchen gesellschaftlichen Erwartungen Frauen tagtäglich konfrontiert werden und was es bedeutet, sich davon zu befreien.
  20. Body Positivity (Megan Jayne Crabbe)
    Auch bekannt auf Instagram unter dem Namen „bodyposipanda“ schreibt und veröffentlicht Megan Jayne Crabbe Bilder über „body positivity“ – also die Art und Weise, positiv mit seinem Körper umzugehen und zu lernen, sich gut und selbstbewusst in der eigenen Haut zu fühlen. Die Autorin hat eine heftige Essstörung überstanden und ist meines Erachtens eine wahnsinnig inspirierende Persönlichkeit. Ich möchte dieses Buch unbedingt lesen, da es auch darum geht, niemandem schuldig zu sein, „schön“ auszusehen. Es geht darum, mit sich selbst glücklich zu sein und genau das ist sehr, sehr wichtig – nicht nur aufs Äußerliche bezogen.

Eigentlich gibt es etliche Bücher, die auf dieser Liste Platz finden könnten. Hätte ich mich für mehr als 20 entschieden, wären mit Sicherheit auch Maya Angelou, Simone de Beauvoir, Margaret Atwood oder Anais Nin in der Liste vertreten. Ich hoffe trotzdem, dass die Auswahl vielseitig und interessant für dich war. Ich freue mich über alle Kommentare!

“Here’s to strong women. May we know them. May we be them. May we raise them.” – Unbekannt

*Die Titel der Bücher in der Liste sind jeweils Affiliate-Links.

2 Antworten

    • buchundwort

      Sehr gerne! Mittlerweile könnte man ja längst einen zweiten und dritten Teil machen..

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